Wenn Sie bislang noch keine Therapieerfahrung haben, haben Sie sicherlich einige Fragen zum Thema Psychotherapie im Allgemeinen. Im Folgenden möchte ich versuchen, Ihnen kurz zu erläutern, was Psychotherapie bedeutet, bzw. wie eine Behandlung generell abläuft:
Ziele
Die Behandlung orientiert sich an den gemeinsam formulierten Therapiezielen und dient der Veränderung bzw. Verbesserung Ihrer psychischen Verfassung. Ein „Heilversprechen“ gibt es dabei leider nicht! Sie können sich aber sicher sein, dass die Therapeutin all ihr Wissen und ihre Ressourcen aufwenden wird, um zu einer positiven Veränderung beizutragen.
Probatorische Sitzungen
Die ersten 5 Sitzungen nennt man „probatorische Sitzungen“. Diese dienen dem ersten persönlichen Kennenlernen, sowie der Anamnese und Diagnostik. Sowohl der/die Patient/in als auch die Therapeutin haben hier die Möglichkeit zu prüfen, ob „die Chemie“ stimmt, aber auch, ob ambulante Psychotherapie die richtige Hilfestellung ist (Indikationsprüfung). Einigen sich beide Seiten auf eine Zusammenarbeit, werden die Rahmenbedingungen der Behandlung in einer Behandlungsvereinbarung festgehalten. Es werden gemeinsam Therapieziele formuliert und ein individueller Behandlungsplan erstellt. Sollte ein Antrag auf Kostenübernahme erforderlich sein (zum Beispiel bei der Beihilfestelle), unterstützt die Therapeutin Sie dabei.
Therapeutische Gespräche - Rahmenbedingungen und Inhalt
Psychologische Psychotherapie findet in Form von Gesprächen statt und orientiert sich an den gemeinsam formulierten Therapiezielen. Basis dieser Gespräche ist eine vertrauensvolle therapeutische Beziehung, die es Ihnen ermöglicht, sich zu öffnen und mitzuteilen. Es ist aber völlig normal, wenn Sie ein wenig Zeit benötigen, um Vertrauen zu fassen. Selbstverständlich unterliegt die Psychotherapeutin der Schweigepflicht!
Die therapeutischen Gespräche dienen insbesondere der Krisenbewältigung und Stabilisierung, der kritischen Selbstreflektion und sie bieten Raum für neue Impulse. Je nach Problematik können auch Übungen und Aufgaben oder das Erlernen von neuen Strategien und Techniken (wie bspw. einem Entspannungsverfahren) bei der Bewältigung ihrer Problembereiche unterstützen. Manchmal ist zur Erreichung der Therapieziele auch der Einbezug von Angehörigen empfehlenswert. Psychotherapeutische Gespräche sollten im Idealfall regelmäßig stattfinden, so dass der „rote Faden“ der Zusammenarbeit nicht verloren geht. Ein Gespräch dauert jeweils 50 Minuten.
Dauer der Behandlung
Die Dauer einer Behandlung ist von verschiedenen Faktoren abhängig, wie beispielsweise der Schwere Ihrer Problematik, aber auch Ihrem individuellen Engagement in der Behandlung. Die Behandlung ist regulär beendet, wenn Sie und die Therapeutin gemeinsam zu der Einschätzung gelangen, dass Ihre Therapieziele erreicht sind. Zur groben Orientierung: Von einer „Kurzzeittherapie“ spricht man in der Regel bei 25 Sitzungen, von einer „Langzeittherapie“ bei 45 Sitzungen. Aber auch darüber hinaus ist eine Zusammenarbeit möglich und kann individuell abgestimmt werden.
Bei weiteren Fragen kontaktieren Sie mich gerne!